Hilfe für Notleidende im Donbass

warme SchuheChristen der Rostower Oblast leisten humanitäre Hilfe im Kriegsgebiet

Rostow, die Hauptstadt der gleichnamigen Oblast im Südwesten Russlands, ist zu einem Stützpunkt für humanitäre Hilfe geworden. Nur 60 km von der ukrainischen Grenze entfernt, liegt die Stadt in direkter Nähe zum Donbass, wo seit Monaten der Krieg tobt. Baptistische Gemeinden aus ganz Russland, darunter auch unsere Partner in Nowotscherkassk, sind aktiv an der Verteilung der Hilfe für Notleidende beteiligt. Pastor V. Romanenko hat selbst nicht nur einmal einen dieser kleinen Hilfskonvois begleitet. Dabei wurden auch Spenden des Hilfswerks Kirche im Osten e.V. eingesetzt. Hier sind Romanenkos beiden letzten Mails in dieser Angelegenheit.

Auto vollgeladen13. Februar 2015

Wir grüßen Euch, Jutta und Hans. Gott sei Dank, wir leben und haben zu essen. Heute kaufen wir Lebensmittel für Menschen im Donbass. Morgen wollen wir zu mehreren in die Ukraine fahren und die Hilfe in einem Krankenhaus, einer Schule und einer Kirche abgeben (ohne diese Institutionen gibt es keine Anlaufstellen, auch in Zeiten des Krieges). Wir wollen dies noch wenigstens einmal probieren, Genaueres berichten wir, wenn wir zurück sind. Betet für unsere Fahrt; Schüsse und Explosionen sind auf unserem Territorium in der Nähe der Grenze zu hören. Wir hoffen auf den Waffenstillstand im vollen Umfang. Für die Menschen im Donbass ist es sehr schwer geworden im letzten Monat, seit Lebensmittellieferungen blockiert werden. Seit 7-8 Monaten werden keine Gehälter mehr gezahlt. Aber es wird noch gearbeitet in den Krankenhäusern und Schulen. Wir wollen wenigstens ein bisschen helfen. Und wir hoffen, dass es möglich ist.

Grutze und Salat17. Februar 2015

Am Samstag sind wir in die Ukraine gefahren. Wir haben ein staatliches Psychiatrisches Krankenhaus besucht, wo noch etwa 190 Patienten liegen, die man nicht in die Familien zurückschicken konnte. Sie könnten allein nicht überleben, würden sterben. Etwa 200 Mitarbeiter sind noch dort, alle arbeiten, keiner ist weggegangen. Seit 7 Monaten haben sie kein Gehalt bekommen und auch keine Lebensmittel für die Kranken. Anfangs brachten sie von Zuhause Lebensmittel für die Patienten mit, jetzt kommen manchmal Freiwillige, die Mehl oder Reis vorbeibringen. Es gibt keine Seife o.ä. Ich war erstaunt, dass das Personal uns mit Lächeln empfing und es überall warm und sauber war. Wir konnten den Kranken mit 300kg Lebensmitteln helfen und den Mitarbeitern haben wir kleine Lebensmittelpakete gegeben. Ich glaube, alle Leute, die meinen, sie hätten zu kleine Renten oder Lohn, sollten da mal hinfahren und nach der Quelle der Freude suchen. 

AufladestationZu den Fotos:

Warmes Essen, Kleidung und die Möglichkeit, den Akku des Handy aufzuladen, sind eine wesentliche Hilfeleistung.

Die Verteilung von Lebensmitteln und die Versorgung mit Kohle für den Winter zu organisieren gehört zu den wichtigsten Aufgaben der Helfer.

VerteillungWir haben auch eine Musikschule besucht und den Direktor und die Lehrer getroffen. Auch sie bekommen seit 7 Monaten kein Gehalt mehr, aber sie unterrichten die Kinder weiter in Musik und Gesang. Die Kinder des örtlichen Pastors lernen auch hier. Er selbst hat dort zur Gitarre ein geistliches Lied gesungen und ich habe ihnen die Geschichte von der Notlandung auf einem verlassenen Flughafen in Sibirien erzählt, der 13 Jahre lang von einem Mann instand gehalten wurde, ohne dass es einen Auftrag oder eine Entlohnung gab, was aber für das Flugzeug zur Überlebenschance wurde. Wir haben gesungen (was nicht einfach ist vor Gesangs- und Musiklehrern, so wie es nicht einfach ist, vor Pastoren zu predigen) und wir haben ihnen von Gott erzählt und ihnen gesagt, dass sie jeden Tag eine kleine Heldentat vollbringen. Dort haben wir auch jedem ein Lebensmittelpaket geschenkt.

Kohlenlieferung

In der Baptistengemeinde von Swerdlowsk, wo täglich kostenlose warme Mahlzeiten ausgegeben werden, haben wir mit Appetit solch eine Mahlzeit gegessen (Grütze, Kohlsalat, heißen Tee, Krapfen mit Fruchtsirup. Zusammen mit den Anwohnern, die dort essen, haben wir christliche Lieder gesungen, vom kommenden Fest der Darstellung Jesu im Tempel erzählt und zum Gottesdienst eingeladen. Es sah so aus, als ob alle Anwesenden unter ihrer Oberbekleidung ihre ganze Wintergarderobe trugen, wahrscheinlich ist es in ihren Wohnungen sehr kalt. Wir haben dann noch ein Gespräch mit den Geschwistern der Gemeinde geführt, bei ihnen humanitäre Hilfe abgeladen und sind wieder nach Hause gefahren. Gott hat uns bewahrt. 

Die Fotos stammen aus einer größeren Sammlung, die Romanenkos uns geschickt haben. Bilder zerstörter Häuser wollte ich Ihnen ersparen, wir sehen genug davon in den Medien. Wie viele Einzelschicksale hinter all diesen Ruinen stecken, können wir kaum ermessen. Die kleinen Leute, die doch zumeist nur in Frieden leben wollen, sind immer die Leidtragenden. Wenn ich ehrlich bin, muss ich sagen, dass ich wenig Hoffnung auf eine baldige friedliche Lösung habe. Wahrscheinlich wird Putin nicht eher Ruhe geben, bis er den Landkorridor zur Krim erreicht hat.

Können wir trotzdem etwas tun? Ich glaube, ja! Wir können für den Frieden beten und die Menschen, die sich vor Ort für die Notleidenden einsetzen, stärken. Ich möchte Sie herzlich bitten, dass Sie sich uns darin anschließen. Danke!

Jutta Stricker M.A., Vorsitzende
Tel. 02371/25747
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Wenn Sie die Arbeit von "Kirche im Osten" e.V. finanziell unterstützen möchten, finden Sie hier die Kontoverbindung:
Hilfswerk Kirche im Osten e.V.

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Losung

Gerechtigkeit erhöht ein Volk; aber die Sünde ist der Leute Verderben.
Jesus ging nach seiner Gewohnheit hinaus an den Ölberg. Es folgten ihm aber auch die Jünger. Und als er dahin kam, sprach er zu ihnen: Betet, dass ihr nicht in Anfechtung fallt!

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